Ethisch verantwortungsvoll ist ein Warenflussmanagement dann, wenn ethische Grundsätze (faire Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Ökologie, faire Preise, Transparenz) in der gesamten Warenflusskette durchgesetzt werden. Je nach Stärke des Unternehmens gegenüber den Lieferanten und der Kooperationsbereitschaft der Zulieferer sowie der Kunden kann hier auf Kooperation oder Konfrontation gesetzt werden.
Die Ethical Trade Initiative ETI ist eine Allianz britischer Unternehmen, NGOs und Gewerkschaften. ETI hat 1999 einen Verhaltenskodex (Base Code) erarbeitet und verlangt eine externe Überwachung und Verifizierung der Einhaltung der Vorschriften. ETI ist weder eine Zertifizierungsinstanz, noch führt sie selber die Audits durch. Ihre Aufgaben sind die Weiterentwicklung des ETI-Kodex, der Erfahrungsaustausch und die Unterstützung des Lernprozesses über die Implementierung von Arbeitsrechten in internationalen Warenflussketten. Der Base Code wurde unter Einbezug von Gewerkschaften, Unternehmen und NGOs entwickelt. Er baut auf der Menschenrechtskonvention der UNO sowie auf den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation IAO auf.
ETI-Mitglieder verpflichten sich, den ETI Base Code umzusetzen oder vollständig in ihre eigenen Verhaltensregeln zu übernehmen. Sie müssen sich zudem an die nationalen und weitere geltende Gesetzeswerke halten. Des weitern sollen sie von ihren Zulieferern verlangen, dass diese innert nützlicher Frist den Base Code ebenfalls übernehmen.
Die neun Bedingungen des ETI Ethical Base Code sind:
- Arbeit ist frei gewählt
- Vereinigungsfreiheit und das Recht auf kollektive Verhandlungen sind gewährleistet
- Arbeitsumstände sind sicher und hygienisch
- Kinderarbeit wird nicht eingesetzt
- Bezahlte Löhne sichern den Lebensunterhalt
- Arbeitszeiten sind nicht unangemessen
- Diskriminierung wird nicht praktiziert
- Arbeit ist regelmässig
- Harte oder unmenschliche Behandlung sind nicht erlaubt
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